Ebenweiler/Kreis Ravensburg – Im Rahmen seiner neunten Nominierungs-versammlung im Vorfeld der Kreistagswahlen 2024 hat der CDU Kreisverband Ravensburg seine Kandidatinnen und Kandidaten für den Wahlkreis V (Aulendorf, Altshausen, Boms, Ebenweiler, Ebersbach – Musbach, Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Horgenzell, Hoßkirch, Königseggwald, Riedhausen, Unterwaldhausen und Wilhelmsdorf) bestimmt und die wichtigsten Themen für die bevorstehenden Kreistagswahlen dargelegt.
CDU-Kreisvorsitzender Christian Natterer freute sich zu Beginn der mit 30 Teilnehmern gut besuchten Versammlung, an der auch der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins teilnahm, dass es gelungen sei, für den gesamten Wahlkreis eine ausgewogene Liste aus jungen Kandidaten sowie kommunalpolitisch erfahrenen Bewerbern zu finden. Zudem habe sich die CDU vor Ort ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit erarbeitet, dass es zu erhalten gelte, so Natterer, der selbst Mitglied des Kreistages ist. Übergeordnetes Ziel müsse es sein, als CDU auch in der nächsten Legislaturperiode wieder die stärkste Fraktion im Kreistag stellen zu können“, stellte Natterer klar und gab an, die Marke von derzeit kreisweit 24 Mandaten weiter ausbauen zu wollen. Im Wahlkreis selbst treten die amtierenden Kreisräte Volker Restle und Robert Schweizer erneut an.
Unter der Wahlleitung von Christian Natterer wurden von den Versammlungs-teilnehmern folgende Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge nominiert. Platz 1: Patrick Bock (Horgenzell), Platz 2: Joachim Dietrich (Wilhelmsdorf), Platz 3: Wilhelm Kessler (Horgenzell), Platz 4: Bürgermeister & Kreisrat Volker Restle (Horgenzell), Platz 5: Andreas Rothmund (Wilhelmsdorf), Platz 6: Kreisrat Robert Schweizer (Altshausen), Platz 7: Laura Trolliet (Altshausen), Platz 8: Daniel von der Ohe (Aulendorf), Platz 9: Heiko Wolf (Aulendorf), Platz 10: Stephan Wülfrath (Aulendorf).
Die wichtigsten Themen: Finanzen, Gesundheit, Bildung, ÖPNV
Im inhaltlichen Teil der Versammlung umriss der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Horgenzells Bürgermeister Volker Restle, die Themenschwerpunkte seiner bisherigen Arbeit im Kreistag und gab Einblick in künftige Vorhaben der CDU-Fraktion: „Die Menschen erwarten vom Landkreis angesichts zahlreicher Aufgaben und sinkender Einnahmen zurecht eine seriöse Finanzplanung“, hob Restle zu Beginn seiner Ausführungen hervor. Die „Zeitenwende“, die das vorläufige Ende eines langjährigen stetigen Aufwärtstrends bedeute, sei mittlerweile auch im Kreis Ravensburg angekommen: „Wir haben es lange geschafft, die niedrigste Kreisumlage im Regierungsbezirk Tübingen aufrechtzuerhalten. Aber die steigenden Ausgaben drohen dem Landkreis davonzulaufen“, so Restle mit Blick auf zukünftige Projekte.
Neubauten / Sanierungen: „Schulen first“
Neben der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Oberschwabenklinik (ca. 32 Millionen Euro Verlust in 2023 bei einem Gesamtvolumen des Kreishaushaltes von ca. 500 Millionen Euro) sind aus Sicht des Horgenzeller Bürgermeisters derzeit vor allem die Bauvorhaben „Berufliche Schulen“ und „Kreisverwaltungsgebäude“ sowie der Ausbau des ÖPNV – Angebots im Landkreis Gegenstand der Kreispolitik.
Im Zusammenhang mit der Verlustsituation der OSK gab Restle einerseits zwar „hausgemachte Fehler“ in der Vergangenheit zu, verwies gleichzeitig aber auch auf die dringend erwarteten Weichenstellungen im Gesundheitswesen auf den höheren politischen Ebenen, wie etwa der Krankenhausreform, ohne die eine langfristige Lösung der strukturellen Probleme vor Ort nur schwer denkbar sei.
Bezüglich der notwendigen Sanierungen bzw. Neubauten von Gebäuden, bei denen der Landkreis Träger ist, hätten die beruflichen Schulen aus Sicht Restles klare Priorität: Hier gelte „Schulen first“, während einige Bauprojekte im Bereich „Verwaltungsgebäude“ – allen voran das veraltete Gebäude des Landratsamtes – aufgrund der schwierigen Finanzlage in der Priorität zunächst einmal nach hinten rücken müssten.
Auf die Frage nach dem Verkehrskonzept des Landkreises versprach Restle mit dem „Aufbauprogramm ÖPNV“ langfristig eine spürbare Verbesserung des Bus - Angebots im Landkreis; bereits jetzt würden zahlreiche Verbindungen ausgebaut, wie etwa die Linie Ravensburg – Bad Saulgau mit Verbesserungen für Staig, Blitzenreute oder Fleischwangen.
Norbert Lins, MdEP spricht über europäische Themen
Als Gastredner in Ebenweiler schilderte der aus Danketsweiler bei Horgenzell stammende Europaabgeordnete Norbert Lins, MdEP, seine Arbeit in Brüssel und Straßburg. Im Vorfeld der Europawahlen, die zeitgleich mit den Kommunalwahlen stattfinden, verwies Lins auf die derzeitige Situation im Europaparlament mit einer „linken Mehrheit“, welche immer wieder umstrittene Entscheidungen, wie etwa das Aus von Verbrennermotoren, gegen den Widerstand der christlich – konservativen Parteien „durchboxe“. Dies habe mittlerweile spürbare negative Auswirkungen auf die baden-württembergische Wirtschaft. Die EVP, zu welcher auch die CDU gehört, stünde hingegen für „Technologieoffenheit“ und für pragmatische Politik. Deshalb sei es auch „keineswegs egal, wer gerade für unsere Region in Europa sitzt“, so Lins im Hinblick auf künftige Entscheidungen.
In seiner Funktion als Vorsitzender des EU-Agrarausschusses habe sich Lins in der vergangenen Legislaturperiode stets für die Förderung kleinerer landwirtschaftlicher Strukturen und bäuerlicher Familienbetriebe eingesetzt und wolle dies im Falle seiner Wiederwahl auch weiterhin tun.
Bildunterschrift (Bild: Christoph Lüdtke):
Die CDU-Kreistagskandidaten im Wahlkreis V mit dem Wahleiter v.l.n.r.:. Kreisrat Robert Schweizer, Stephan Wülfrath, Heiko Wolf, Patrick Bock, Laurat Trolliet, Bürgermeister & Kreisrat Volker Restle, Daniel von der Ohe, Andreas Rothmund und CDU-Kreisvorsitzender und Kreisrat Christian Natterer. Es fehlen Joachim Dietrich und Wilhelm Kessler.
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