Baindt/Kreis Ravensburg – Der CDU Kreisverband Ravensburg hat im Rahmen seiner zehnten Nominierungsversammlung im Vorfeld der Kreistagswahlen 2024 die Kandidatinnen und Kandidaten für den Wahlkreis III (Baienfurt, Baindt, Berg, Fronreute, Wolpertswende) bestimmt und die aus seiner Sicht wichtigsten Themen für die bevorstehenden Kreistagswahlen umrissen. Hierzu hatten sich knapp 40 Mitglieder und Gäste in der Baindter Tennishalle eingefunden.
Der CDU-Kreisvorsitzende Christian Natterer stellte gleich zu Beginn der Versammlung zufrieden fest, dass es gelungen sei, nunmehr in allen zehn Wahlkreisen insgesamt 89 von 89 möglichen Kandidaten für die Gesamtliste der CDU zu gewinnen. Außerdem habe man es allerorts geschafft, eine gute Mischung aus kommunalpolitisch erfahrenen aber auch jungen Bewerbern zusammenzustellen. Ziel müsse es sein, auf das vorhandene Vertrauen in die kommunalpolitischen Vertreter der CDU vor Ort aufbauend, auch in der nächsten Legislaturperiode wieder die stärkste Fraktion im Kreistag stellen zu können, stellte Natterer klar und gab an, die Marke von derzeit kreisweit 24 Mandaten weiter ausbauen zu wollen. Nicht mehr kandidieren werden im Wahlkreis 3 die ehemaligen Bürgermeister Elmar Buemann (Baindt) und Helmut Grieb (Berg). Ihnen dankte Natterer für ihre gute Arbeit im Kreistag über viele Jahre.
Unter der Wahlleitung von Christian Natterer wurden in alphabetischer Reihenfolge folgende Kandidaten nominiert: Platz 1: Bürgermeister Günter A. Binder (Baienfurt), Platz 2: Simon Bittel (für Berg), Platz 3: Klaus Fetscher (Berg), Platz 4: Dieter Hermann (Baindt), Platz 5: Peter Herzog (Baienfurt), Platz 6: Dr. Hans Layer (Fronreute), Platz 7: Günter Schwegler (Fronreute), Platz 8: Thomas Schwegler (Wolpertswende), Platz 9: Bürgermeister Daniel Steiner (Wolpertswende).

Die wichtigsten Themen: Finanzen, Gesundheit / Pflege, Bildung, ÖPNV

Im inhaltlichen Teil der Versammlung umrissen die amtierenden Kreisräte, Bürgermeister Daniel Steiner aus Wolpertswende sowie CDU-Kreisvorsitzender Christian Natterer, die Themenschwerpunkte ihrer bisherigen Arbeit im Kreistag und gaben Einblick in künftige Vorhaben der CDU-Fraktion: „Die Menschen erwarten vom Landkreis angesichts zahlreicher Aufgaben und sinkender Einnahmen zurecht eine seriöse Finanzplanung“, hob Bürgermeister Steiner, der auch dem CDU- Fraktionsvorstand im Kreistag angehört,  zu Beginn seiner Ausführungen hervor und verwies in diesem Zusammenhang auf die notwendige Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Landkreis: „Die derzeitige finanzielle Situation ist nicht einfach. Das schaffen wir nur gemeinsam und mit konstruktiver Zusammenarbeit!“ so Steiner mit Blick auf eine mögliche Anpassung der Kreisumlage und die Festlegung von Prioritäten. Gegenstand der Finanzierungsstrategie des Landkreises seien derzeit die Bauvorhaben „Schulen“, „Verwaltungsgebäude“ und „Oberschwabenklinik“ aber auch der Ausbau des ÖPNV – Angebots im Landkreis. Während Bauprojekte im Bereich „Verwaltungsgebäude“ – allen voran das veraltete Gebäude des Landratsamtes – aufgrund der schwierigen Finanzlage in der Priorität zunächst einmal nach hinten rücken müssten, sei mit dem „Aufbauprogramm ÖPNV“, welches unter anderem diverse neue Schnellbusse umfasse, langfristig eine spürbare Verbesserung des Angebots zu erwarten.
Auch bei der Kinderbetreuung und der Pflege sei rasches Handeln dringend nötig – so habe der Landkreis unter dem Eindruck stark wachsender Nachfrage unter anderem das Projekt „Quereinsteiger“ ins Leben gerufen, gleichzeitig solle vermehrt um ausländische Fachkräfte geworben werden.

Bezahlkarte für Flüchtlinge: Pilotlandkreis Ravensburg

Kreistagsmitglied Christian Natterer verwies zunächst auf die aus seiner Sicht drängendsten Themen im Bereich der Flüchtlingsunterbingung: „Landkreis und Kommunen sind an der Grenze des Leistbaren angekommen und die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung gehe stark zurück“, stellte Natterer unumwunden klar – gute Integration könne so nicht wirklich gelingen, so der CDU-Kreisvorsitzende mahnend. Vor diesem Hintergrund warb Natterer nachdrücklich für die rasche Einführung einer Bezahlkarte für Flüchtlinge bzw. Asylbewerber, wie sie aktuell diskutiert werde: „Mit dieser Karte erleichtern wir die Arbeit der zuständigen Ämter, reduzieren die teilweise erheblichen Auslandstransfers von Finanzmitteln durch Leistungsbezieher und machen den Landkreis insgesamt weniger attraktiv für Migration in die sozialen Sicherungssysteme. Wir müssen uns auf die wirklich Schutzbedürftigen konzentrieren und können nicht allen helfen“ stellte Natterer klar und gab an, dass sich die CDU-Kreistagsfraktion dafür einsetzen werde, dass sich der Landkreis Ravensburg darum bemühe, die Bezahlkarte im Rahmen eines landesweiten Pilotprojektes zeitnah einzuführen.
Neben Bürgermeister Daniel Steiner stellten auch die übrigen acht Kandidatinnen und Kandidaten - darunter Baienfurts Bürgermeister Günter A. Binder, der neu bei der CDU kandidiert, ihre Grundgedanken und Schwerpunkte für ein mögliches Kreistagsmandat vor, wobei die angestrebte Ausgewogenheit der Gesamtliste zum Ausdruck kam.

Bildunterschrift (Bild: Christoph Lüdtke):

Die Kreistagskandidaten der CDU im Wahlkreis 3 mit dem Wahlleiter. V.l.n.r.: CDU-Kreisvorsitzender und Kreisrat Christian Natterer, Bürgermeister und Kreisrat Daniel Steiner, Dieter Hermann, Dr. Hans Layer, Bürgermeister Günter Binder, Günter Schwegler, Thomas Schwegler, Klaus Fetscher und Peter Herzog. Es fehlt Simon Bittel.