Eisenharz: Bei der Jahreshauptversammlung der CDU-Eisenharz konnte die Vorsitzende Hilde Stadelmann gut 30 Besucher begrüßen. In ihrem Rückblick berichtete sie über die Aufstellung der Gemeinde- und Kreisräte in der Gemeinde Argenbühl und bedankte sich bei allen Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Bereitschaft. Für den Kreistag treten im Wahlkreis 9 Isny/Argenbühl aus der Gemeinde zwei neue Kandidaten, Bürgermeister Roland Sauter und Landwirtin Christa Fuchs an. Für den Gemeinderat von Argenbühl konnte sie berichten, dass die bisherigen Gemeinderäte von Eisenharz, Roland Kempter, Andreas Loritz, Claudia Prinz-Weber und Frank Rait wieder mit dabei sind. Sie erinnerte an die Veranstaltungen übers Jahr wie Sommerdiskussion im Ochs am Berg, Bürgergespräch der Gemeinderäte und die sehr erfolgreiche Veranstaltung mit Eberhard Gienger, Raimund Haser und Axel Müller. Dann standen Ehrungen für 3 verdiente Mitglieder an. Hilde Stadelmann und Raimund Haser gingen auf deren außerordentliches Engagement ein. Seit 50 Jahren ist Willi Vochezer mit dabei. In dieser langen Zeit war er unter anderem zweiter Vorsitzender, Kassier, Schriftführer und Pressewart und er ist noch immer als Kassenprüfer tätig. Bereits auf 40 Jahre Treue zu den Christdemokraten bringt es Johann Wielath. Während Cornelius Mauch, der zuvor Mitglied der Jungen Union in Ravensburg war, seit 20 Jahren das Parteibuch der CDU hat. Cornelius Mauch, auch neuer Jagdpächter in Eisenharz, berichtete dann im Anschluss zum Thema: „Der Wolf ist zurück im Allgäu – wie gehen wir damit um?“ Unser Landtagsabgeordneter Raimund Haser (CDU) ergänzte das Vorgetragene mit eigenen Überlegungen. Längst ist klar geworden: Die Rückkehr der Wölfe in unsere Kulturlandschaft ist einerseits eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes andererseits entsteht daraus eine Reihe von Herausforderungen. Vor allem nachdem in Baden-Württemberg vermehrt Nachweise von Wölfen geführt werden. Im Rahmen des „Wolfmanagements“ sollen jetzt Konflikte minimiert und ein verträgliches Nebeneinander von Wolf und Mensch geschaffen werden. Man hörte viel von Monitoring, Herdenschutz-Maßnahmen, Umgang mit auffälligen Wölfen und Schadensausgleich. Die Frage, wie die Wölfe nach Baden-Württemberg gelangen, wurde so beantwortet: Im Alter von zehn bis 22 Monaten verlassen Wölfe das Rudel, in dem sie geboren wurden. Auf der Suche nach einem Territorium können die jungen, abwandernden Wölfe ohne Probleme mehrere hundert Kilometer zurücklegen. So ist es ihnen möglich aus anderen Regionen Deutschlands, aber auch aus der Schweiz, Frankreich, Italien und Polen zuzuwandern. Cornelius Mauch berichtete darüber, dass der Wolf nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der Europäischen Union europaweit streng geschützt ist. In Deutschland sei es unter anderem bei Strafe verboten, Wölfe zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Er ging ebenso auf das Jagdrecht ein. Für Raimund Haser ist nicht nur der Wolf ein kompliziertes Tier, sondern auch das Gesetz „kompliziert gemacht“. Seiner Meinung nach erstarre der gesamte Artenschutz im Gestern, während sich die Population von Biber, Kormoran und Milan erholten und die Folgen daraus immer gravierender würden. Haser betonte: „Wir müssen uns erst einmal um die Tiere kümmern die da sind. Regeln für Wölfe sollten erst dann aufgestellt werden, wenn sich das erste Rudel zeige. Er selber, so der Politiker, habe keine Angst vor dem Wolf. Er habe vielmehr Angst vor einer mehr und mehr verschwindenden Weidehaltung. „Wenn noch mehr Landwirte aus Angst vor einer Bedrohung ihren Betrieb aufgeben, dann hört auch der Artenschutz auf“, zeigte sich Haser überzeugt und folgerte: „In einer sich wandelnden Landbewirtschaftung brauchen wir mehr denn je überzeugte Weidetierhalter“ Mit in der Runde saß Stefan Kempf vom Forstrevier Neuravensburg, der sich zum Wildtierbeauftragten hatte ausbilden lassen. Nach Entschädigungen für gerissene Tiere befragt, verwies er auf einen entsprechenden Fonds. Beim Thema „Mindeststandard Schutzzaun“ machte er auf die Tatsache aufmerksam, dass der Wolf 99 % unter den Zäunen durchgeht und sehr selten darüber springt. Grundsätzlich nannte der Förster den Wolf einen „Opportunisten“, dessen bevorzugte Nahrung Ziegen und Schafe seien. Hatte Raimund Haser zuvor schon den Satz „Der Wolf wandert ein, reißt ein paar Tiere und wird dann später überfahren“ geprägt, ließ Stefan Kempf hören: 50 Prozent der Wölfe verenden bereits im ersten Lebensjahr“. Abschließend umschrieb Kempf den Wolf mit folgenden Worten: „Er ist kein Kuscheltier, aber auch keine reißende Bestie.“
Bilder: Cornelius Mauch während seinen Ausführungen • Die Geehrten: von links: Raimund Haser MdL, Cornelius Mauch (20 Jahre CDU), Johann Wielath (40 Jahre CDU), Willi Vochezer (50 Jahre CDU) und Ortsvorsitzende Hilde Stadelmann;
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