Amtzell - Beim Neujahrsempfang der CDU Amtzell im Alten Schloss war buchstäblich für jede und
jeden etwas dabei. Ortsvorsitzender Stefan Rilling begrüßte neben vielen Mitgliedern und Gästen
nicht nur die Amtzeller Bürgermeisterin Manuela Osswald für einen Ausblick auf die Vorhaben der
nächsten Wochen - auch der CDU-Kreisvorsitzenden Christian Natterer, der CDU-
Landtagsabgeordnete Raimund Haser und der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Müller waren
gekommen, um intensive Einblicke in ihre Arbeit zu geben.
„Ich fühle mich sehr wohl hier in Amtzell“ betonte Bürgermeisterin Manuela Oswald in ihrem
Grußwort. Sie sei von der Bevölkerung sehr gut aufgenommen worden und habe sehr gute
Gespräche führen können, die ihr viele Impulse für die künftigen Vorhaben gegeben hätten. Dabei
war der Anfang sehr schwer, hinterließ doch noch vor ihrem Amtsantritt der Tod des
hochgeschätzten und hochkompetenten Kämmerers Jürgen Gauss ein tiefes Loch in ihrer Verwaltung
– auch die Elternzeit von Hauptamtsleiterin Monika Diem musste kompensiert werden.
Sie bezeichnete Bürgernähe und Transparenz als ihre wichtigsten Ziele. Daher habe sie auch sofort
eine Bürgersprechstunde eingeführt und kündigte ein Gemeindebüro in der Haslacher Straße an, das
auch als Anlaufstelle für Touristen und Gäste dienen könnte. Die Belebung der Stadtmitte
bezeichnete Manuela Oswald als ein wichtiges Anliegen. Daher freue sie sich über den weiteren
Stand auf dem samstäglichen Bauernmarkt. Auch Wohnungsbau und Wirtschaftsförderung wolle sie
besondere Aufmerksamkeit widmen.
Der CDU-Kreisvorsitzende und örtliche Kreisrat Christian Natterer schilderte die intensiven
Bemühungen – insbesondere auch der CDU - um den Erhalt der Wangener Klinik als Teil der OSK im
Jahr 2022: „Ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, die Geburtshilfe hier in Wangen zu
halten.“ Gerade in solchen Tagen mit Schneefall und Glatteis zeige sich überdeutlich, welche
Bedeutung eine wohnortnahe Geburtsklinik für werdende Eltern und eine Unfallversorgung für die
gesamte Bevölkerung haben.
Anlass zu Diskussionen gab der Bericht von Axel Müller, Mitglied des Bundestages, der die
anstehende Wahlrechtsreform ins Zentrum seines Berichtes aus Berlin stellte. Er schilderte in
eindrücklichen Worten die Konsequenzen einer Reduzierung der Abgeordneten in Berlin auf die im
Grundgesetz vorgesehene Abgeordnetenzahl von 598 Abgeordneten. Die Ampelkoalition stellt in
ihrem Vorschlag vor allem die Überhang- und Ausgleichsmandate zur Disposition. Baden-
Württemberg hat aktuell 38 Wahlkreise, könnte beim Wegfall aller Überhang- und Ausgleichmandate
also auch nur 38 Abgeordnete nach Berlin schicken. Da die CDU bei der letzten Wahl allein 33
Wahlkreise direkt gewann, könnten bei Anwendung der jetzt von der Koalition geplanten Reform bis
zu 12 CDU-Abgeordnete keinen Platz im Bundestag bekommen, obwohl sie in ihrem Wahlkreis mit
Mehrheit gewählt wurden. Aber auch eine Reduktion der Wahlkreise könnte gravierende
Konsequenzen für den Wahlkreis haben – z.B. durch eine Zusammenlegung mit Nachbarwahlkreisen.
Der Landtagsabgeordnete Haser forderte die Anwesenden zu mehr Zuversicht auf: „Wir haben die
Corona-Pandemie besser bewältigt als die meisten Länder in Europa. Wenn wir uns auf unsere
Stärken besinnen und die Herausforderungen mit Mut, Optimismus und Fleiß angehen, dann können
wir auch die aktuellen Schwierigkeiten bewältigen.“
Sehr eindrücklich war auch der Vortrag von Oliver Surbeck, der von seiner Arbeit als
Kreisbrandmeister des Landkreises Ravensburg berichtete und beruhigen konnte: „Wir müssen
aktuell wohl nicht mit einem längeren Blackout rechnen.“ Dennoch forderte er alle Bürger auf, sich
sicherheitshalber mit den notwendigsten Vorräten einzudecken: „Wir bereiten uns intensiv auf einen
sogenannten Brown-Out vor, bei dem der Strom durchaus mal an mehreren Tagen stundenweise
abgeschaltet werden muss.“ Auch wenn beim Brown Out wahrscheinlich keine Liefer- und
Versorgungslinien abreißen, sei es wichtig, dass jeder einen Vorrat an Grundnahrungsmitteln zu
Hause hat -außerdem auch etwas Bargeld, denn Bankautomaten funktionieren ohne Strom nicht.
„Und bitte die benötigte Medizin nicht erst kaufen, wenn die letzte Tablette aufgebraucht ist.“ Auch
an alternative Koch- und Heizmöglichkeiten zu denken, sei durchaus sinnvoll: „Wir müssen uns
immer wieder klar machen, wie häufig wir Strom brauchen. Ohne Strom kommt kein Wasser aus
dem Hahn, geht keine Melkanlage, lässt sich das elektrische Garagentor nicht mehr öffnen und ist
nach einer Weile ggf. auch das Mobilfunknetz gestört.“ Surbeck versicherte aber, dass die
Krisenstäbe im Landkreis hervorragend auf eventuelle Krisen vorbereitet seien: „Ich rate jedem, die
NINA-App auf dem Smartphone zu installieren, um rechtzeitig über alle Vorkommnisse informiert zu
sein.“ Auch das Landratsamt nutze diese App. Sinnvoll sei auch die App StromGedacht, die frühzeitig
über Stromengpässe informiert.
Nach diesen ausführlichen Informationen aus Nah und Fern ging man zum gemütlichen Teil des
gelungenen Abends über.
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