Impressionen Europa- und Kommunalwahl 2019

08.07.2019

26.05.2019 - Wahlkampf ist noch echte ehrenamtliche Basisarbeit.

Der Kreisvorsitzende Christian Natterer zum Ausgang der Europa- und Kommunalwahl.

Die Europa- und Kommunalwahlen sind vorüber. Zunächst einmal gartuliere ich allen neu und wiedergewählten Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräten herzlich zu Ihrer Wahl . Ebenso danke ich allen Kandidatinnen und Kandidaten sowie unseren Verbänden für den tollen Einsatz im Wahlkampf. Jede und jeder Einzelne von Ihnen hat uns durch seine Kandidatur geholfen. Die Wahlergebnisse sind für uns als CDU insgesamt nicht zum Jubeln. Trotzdem freuen wir uns darüber, dass unser Europaabgeordneter Norbert Lins nach einer nächtlichen Zitterpartie erneut den Sprung ins Europaparlament geschafft hat. Somit ist Oberschwaben auch künftig gut in Brüssel und Straßburg vertreten. Ebenso können wir festhalten, dass wir nach wie vor die stärkste Fraktion im Ravensburger Kreistag stellen und dieser Zustand auch in den meisten Gemeinderäten währt.

Nichts desto trotz müssen wir uns auf allen Ebenen selbstkritisch hinterfragen, warum wir bei dieser Wahl mit unseren Themen wie Wohlstand, Infrastruktur und Sicherheit nicht durchgedrungen sind und vor allem wieso wir von der höheren Wahlbeteiligung nicht im ausreichenden Maße profitieren konnten. Halten wir fest, dass ein Sparwahlkampf auf Bundesebene – was sich bei uns an der geringen Zahl der Großflächenplakate bemerkbar gemacht hat – sowie die Urheberrechtsreform der EU, die viele junge Wähler gegen uns aufgebracht hat, nicht zu unserem Vorteil waren. Zudem war die Kommunikationsstrategie der CDU bei Themen wie „Fridays for Future“ und dem Youtuber #Rezo nicht sehr professionell. Dieser Gegenwind von oben, hat es unseren Wahlkämpfern auf kommunaler Ebene nicht unbedingt leichter gemacht. Obwohl wir im Kreistag fast 500 Stimmen mehr als Infostand CDU Bad-Waldsee 2014 hatten, mussten wir sechs unserer Kreistagssitze einbüßen. In vielen Gemeinderäten war die Situation ähnlich. Grüne und Freie Wähler konnten um viele tausend Stimmen zulegen, während wir auf der Stelle traten. Nun kann man von den höheren politischen Ebenen wie der Bundes- und Landes-CDU viel einfordern. Seien Sie versichert, dass tun wir auch.

Doch es geht auch um die Frage, was wir vor Ort tun können. Es kann nicht sein, dass mancherorts neue Verbände der Grünen aus dem Boden schießen und wir als CDU ernsthaft darüber diskutieren, ob wir noch eine eigene Liste aufstellen sollen. Das muss sich künftig ändern. Wir müssen uns zudem vor Ort inhaltlich, organisatorisch, medial und auch personell so aufstellen, dass wir ein modernes und thematisch authentisches Erscheinungsbild nach außen geben. Vieles davon wurde bereits im letzten Jahr vom neuen Kreisvorstand begonnen. Selten war die Kreis-CDU so in der Presse und den neuen Medien präsent wie in den letzten 16 Monaten. Ebenso haben wir mancherorts neue Strukturen geschaffen und Ortsverbände reaktiviert. Zusammen mit der neuen CDU-Kreistagsfraktion und dem Vorsitzenden Volker Restle werden wir diesen Weg der Modernisierung unserer Strukturen in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen. Ebenso werden wir uns bei künftigen Wahlen nicht mehr davon abhängig machen, ob die übergeordnete Ebene einen Sparwahlkampf führt oder nicht, sondern finanziell die Werbelinie fahren, die wir vor Ort für angemessen halten. Dies und vieles mehr sind unsere Aufgaben, um künftig wieder erfolgreicher zu sein. Auf diesen Weg der Erneuerung lade ich Sie im Namen des Kreisvorstandes und auch der Kreistagsfraktion herzlich ein.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Christian Natterer CDU-Kreisvorsitzender