von CDU – Kreispressesprecher Christoph Lüdtke (Text und Photos)
Im Rahmen ihrer Nominierungsversammlung hat CDU ihren Kandidaten für den Landtagswahlkreis 69 (Ravensburg-Tettnang) im Vorfeld der Landtagswahlen 2026 bestimmt.
Knapp 300 Wahlberechtigte hatten sich hierzu Ende März in der Festhalle Wetzisreute eingefunden, um den Nachfolger bzw. die Nachfolgerin von August Schuler, MdL, auszumachen; Schuler selbst stand nach zehn Jahren im Landtag von Baden – Württemberg für eine weitere Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung. Der CDU – Kreisvorsitzende Christian Natterer lies es sich daher nicht nehmen, gleich zu Beginn der Veranstaltung Schulers langjährige Tätigkeit als Abgeordneter in Stuttgart zu würdigen: „Wir wissen Deine bisherige Arbeit und Dein großes Engagement für die Region zu schätzen und freuen uns darüber, dass Du uns in anderer Funktion auch nach dem Ausscheiden aus dem Landtag erhalten bleibst!“ bedankte sich Natterer mit Blick auf Schulers weitere Ämter im Ravensburger Gemeinderat sowie im Kreistag.
Die Wahlen versprachen indes von Beginn an Spannung: bewarben sich doch neben dem Wolfegger Bürgermeister Peter Müller (48) auch Christoph Sitta (39) und Antje Rommelspacher (50), beide aus Ravensburg, um eine mögliche Kandidatur. Alle Kandidaten erhielten die Gelegenheit, der Versammlung ihre jeweiligen politischen Schwerpunkte darzulegen, wobei anschließend Fragen aus dem Publikum gestellt werden konnten.
Peter Müller warb zunächst für die CDU als „Stimme der bürgerlichen Vernunft“ im heutigen Parteienspektrum. Inhaltlich ergaben sich aus seiner Sicht unter anderem die Forderungen nach raschem Bürokratieabbau, mehr Unterstützung für die Landwirtschaft und den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems („Bildungspolitik mit klarer Richtung: Qualität vor Ideologie“). Darüber hinaus machten dem erfahrenen Kommunalpolitiker die jüngsten Wahlerfolge der AfD große Sorgen: „Hier sollten bei uns alle Alarmglocken läuten!“ warnte Müller eindringlich.
Der Ravensburger CDU – Stadtverbandsvorsitzende Christoph Sitta sah seine Kernthemen in drei Bereichen: Erstens eine starken Bildung, etwa durch die Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung, einer Offensive bzw. einem Sprachförderpaket für Kitas und Grundschule sowie einer Intensivierung des Schulfachs Wirtschaft. Zweitens eine starke Wirtschaft, unter anderem durch die gezielte Unterstützung von Start – Ups in Oberschwaben, einer Förderung von Unternehmensnachfolgen sowie der Schaffung von regionalen Ausbildungszentren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das dritte Kernthema, „mehr Sicherheit für Baden – Württemberg“, lag Sitta, der sich nach eigenen Angaben seit mehr als zwanzig Jahren im Katastrophenschutz engagiert, besonders am Herzen. Das Land müsse hier dringend mehr Personal und Material zur Verfügung stellen. Kommunale und städtebauliche Kriminalprävention sowie der vermehrte Einsatz intelligenter Videotechnik auf öffentlichen Plätzen dienten zudem der Verbesserung der Inneren Sicherheit im Land.
Antje Rommelspacher, CDU – Fraktionsvorsitzende im Ravensburger Gemeinderat, formulierte zunächst ihr wichtigstes politisches Ziel: „Ich werde mich dafür einsetzen, meinen Teil dazu beizutragen, daß die CDU bei den Landtagswahlen im nächsten Jahr stärkste Kraft wird und endlich wieder den Ministerpräsidenten stellt!“ versprach die Juristin zu Beginn ihrer Ausführungen. Thematisch sprach Rommelspacher ähnliche Themen an wie ihre Vorredner, wobei ein klarer Schwerpunkt auf der Bildungspolitik, einem ihrer Kernthemen, lag. Hier sah die Rechtsanwältin aus Ravensburg die Chance, nach der Landtagswahl im kommenden Jahr deutliche Verbesserungen zu erreichen: „Bildungspolitik in Baden – Württemberg muss wieder mehr CDU – DNA erhalten!“ forderte Rommelspacher mit Blick auf die derzeitige Verortung des Kultusministeriums beim Koalitionspartner.
Wichtig sei aus ihrer Sicht die „Verlässlichkeit der Politik“ im Allgemeinen: Verlässlichkeit beim Thema Gesundheitsversorgung („Wir brauchen hochspezialisierte Unikliniken ebenso wie das Krankenhaus vor Ort“), wie auch Verlässlichkeit beim Staat, was z.B. eine gut ausgestattete Polizei, eine tragfähige Verkehrsinfrastruktur, zügigere Verfahren vor Gericht und mehr Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung bedeute. Auch müssten Betriebe mit weniger Vorschriften belastet werden und mehr unternehmerische Freiheiten erhalten.
Als langjährige Rechtsanwältin, Vorsitzende der CDU – Fraktion im Ravensburger Gemeinderat und nicht zuletzt als Mutter dreier Kinder bringe sie die notwendige Durchsetzungsfähigkeit sowohl beruflich, als auch privat und politisch mit, um die angesprochenen Ziele auch als Abgeordnete in Stuttgart voranzutreiben, so Rommelspacher abschließend.
Auf die jeweils anschließenden Fragerunden an die Kandidaten folgten zwei spannende Wahlgänge, wobei die stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Ravensburg, Antje Rommelspacher, schließlich den zweiten Wahlgang mit 52,2% der abgegebenen Stimmen für sich entschied und somit für die CDU im Wahlkreis Ravensburg-Tettnang bei der Landtagswahl im März 2026 ins Rennen gehen wird.
„Dies war ein hervorragendes Beispiel für gelebte innerparteiliche Demokratie!“ kommentierte der CDU – Kreisvorsitzende Christian Natterer die Abstimmung und verwies dabei auf das recht knappe Ergebnis: „Alle drei Kandidaten waren geeignet, das haben die Vorstellungen deutlich gezeigt. Nun kommt es aber darauf an, sich vereint hinter unserer gewählten Kandidatin zu versammeln, um das gemeinsame Ziel zu erreichen und den Wahlkreis wieder für die CDU zurückzugewinnen“, so Natterer mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr.
Zweitkandidat wurde Daniel Funke aus Tettnang.
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