Bericht Schwäbische Zeitung vom 22.09.2025 Simon Nill
Seit 50 Jahren besteht der CDU-Stadtverband in Leutkirch. Das ist am Freitagabend groß gefeiert worden. In ihrer Festrede spricht die ehemalige Bundesministerin auch klare Worte.
Der Leutkircher CDU-Stadtverband besteht mittlerweile seit 50 Jahren. Dieses Jubiläum ist am Freitagabend in Unterzeil gebührend gefeiert worden. Mit dabei war ein prominenter Ehrengast: die ehemalige Bundesministerin und Botschafterin am Heiligen Stuhl Annette Schavan. In ihrer Festrede betonte sie unter anderem, wie wichtig es sei, dass die CDU an ihren christlich-demokratischen Werten festhält.
Neben der ehemaligen Bundesministerin begrüßte Markus Posch als Stadtverbandsvorsitzender unter anderem auch den Bundestagsabgeordneten Axel Müller, die Landtagsabgeordneten Raimund Haser und August Schuler sowie den Kreisvorsitzenden Christian Natterer.
Meilenstein, aber kein Schlusspunkt
Posch hob die Leutkircher CDU als „verlässlichen Anker“ in den vergangenen 50 Jahren hervor. Es sei wichtig, „Politik aus der Mitte für die Mitte“ zu machen und dabei immer nah an den Menschen zu sein. Das Jubiläum sieht er als Meilenstein, aber keinen Schlusspunkt. Um die Heimat weiterhin attraktiv zu gestalten, dürfe die CDU „nicht stehen bleiben“.
Mit Spannung erwartet wurde die Festrede von Annette Schavan, die von 2005 bis 2013 als Bundesministerin für die Bereiche Bildung und Forschung zuständig war. Sie bescheinigte der Stadt Leutkirch „eine großartige Entwicklung, was das eigene Profil betrifft“. Mit Blick auf wirtschaftliche Herausforderungen – etwa in der Automobilbranche – führte Schavan aus, dass die erfolgreiche Antwort auf solche Schwierigkeiten in der Vergangenheit war, noch stärker auf Kreativität und Investitionen in Bildung und Wissenschaft zu setzen. Die Frage sei: „Wie können wir noch besser Talente fördern und weiterbringen?“ Jenes Land, das seine Talente fördert und neue Wege findet, werde in Zukunft gut dastehen, ist sich die 70-Jährige sicher. Generell beginnt Politik nach Einschätzung von Schavan dort, „wo ich das umsetze, was ich rede“. Es gelte, klare Positionen mit der pragmatischen Suche nach Wegen der Umsetzung zu verbinden.
Dem christlichen Impuls stellen
Die CDU müsse als „starke Volkspartei in der Mitte der Gesellschaft auftreten, die die Zeichen der Zeit versteht“. Die Mehrheit der Menschen möge die „Demokratie der Mitte“. Nach Einschätzung der ehemaligen Botschafterin am Heiligen Stuhl werde sich derzeit zu viel mit den politischen Rändern befasst. Von essenzieller Bedeutung ist für Annette Schavan, dass die CDU auch in Zukunft als Christdemokratie auftritt. Nur wenn Gott, die Menschen und die Welt zusammen gedacht werden, könne die Partei wirklich mehrheitsfähig sein. Die Verantwortlichen müssten sich dem christlichen Impuls innerhalb der CDU stellen, und dürften nicht nur konservativ oder liberal denken.
Ein weiteres Grußwort kam von Raimund Haser. Er betonte: „Wir leben immer noch in einem gesegneten Land.“ Es gebe trotz zahlreicher Herausforderungen viele gute Gründe, um zuversichtlich zu sein. Speziell in der Stadt Leutkirch, deren Entwicklung er in höchsten Tönen lobte.
Christian Natterer hob den Leutkircher Stadtverband als „einen der großen Aktivposten“ im CDU-Kreisverband hervor und Bürgermeister Daniel Gallasch unterstrich etwa, dass die Stadt Leutkirch unter anderem ein „verdammt gutes Netzwerk“ mit gegenseitiger Wertschätzung auszeichne. Der CDU-Stadtverband sei ein wesentlicher Teil davon.
Ebenfalls zum Programm zählte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Ausgezeichnet wurden: Franz Buchner, Hansjörg Gegenbauer, Max Merk, Manfred Neuschel, Albrecht Roth, Eveline Roth, Hedwig Seidel-Lerch und Wolfgang Wild (alle für 50 Jahre); Josef Kieble (für 40 Jahre); Andreas Bauhofer, Edwin Heinz, Oliver Herkommer, Alois Peter, Markus Posch und Franz Ziller (alle für 25 Jahre).
Zudem erhielt Waldemar Westermayer eine Ehrenmedaille der CDU Deutschland für „ganz besondere Verdienste“. Für die musikalische Umrahmung sorgte bei der Jubiläumsveranstaltung im Feuerwehrhaus in Unterzeil ein Trio des Gebirgstrachtenvereins Almarausch Leutkirch.
Bilder: Christoph Lüdtke
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